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© Reza Hossin Abadi

Frieden -
Die notwendige Entwicklungsrichtung


Der Arbeitskreis Friedenswissenschaft lädt ein zur Hamburger Friedenskonferenz "Es geht auch anders" am 5. November in der Alfred Schnittke Akademie

Am 8. Oktober gingen in Berlin mehr als 8000 Menschen für Frieden auf die Straße und forderten durch eine lebendige Demonstration die Beendigung aller Kriege und Auslandseinsätze, den Stopp der Rüstungsexporte und den Einsatz der BRD für diplomatische Verhandlungen. Es war ein Auftakt dafür, dass Friedensbewegte aus allen gesellschaftlichen Bereichen wieder vermehrt ihrer Kriegsablehnung Ausdruck verleihen (mehr als 80 % der Bevölkerung sind konsequent gegen Rüstungsexporte, mehr als 50 % gegen die Nato).
Dieser Wind weht auch in und aus Hamburg. Hier wurde Mitte des 18. Jahrhunderts die "Minna von Barnhelm", ein militär- und adelkritisches Werk des Aufklärers Gotthold Ephraim Lessing, uraufgeführt. Auch Wolfgang Borchert verfasste hier seinen feurigen Appell "Sag Nein", gegen den Krieg, an die Menschheit.

Dieses Erbe aufgreifend ist es einer Gruppe von Aktiven und Künstlern gelungen am Dammtor gegen das hässlich-wuchtige Kriegerdenkmal ein Deserteursdenkmal zu erkämpfen.
Auch die Hochschulen müssen sich den düsteren Teilen ihrer Vergangenheit stärker stellen, sowie entwickeln, was Forschung und Lehre zu einem guten Leben aller Menschen beitragen sollen. Gegen die "Verkauf-dich" Ansage an Wissenschaft und Absolventen von Seiten des Senats und der Handelskammer können gerade in Hochschulen – als Orte der demokratischen Gestaltung durch alle Mitglieder – Lösungen für die zentralen Menschheitsfragen erarbeitet werden. Solidarität statt Bachelor/Master-Leistungswahn.

Mit der Frage, wie das gelingen kann und wie wir als Lernende und Lehrende zu emanzipatorischer Bildung und Wissenschaft beitragen, beschäftigt sich ein Workshop auf der Hamburger Friedenskonferenz "Es geht auch anders".
Organisiert von einem großen Trägerkreis wollen auf dieser Tagung friedensbewegte Aktive und Interessierte aus Hamburg und Umgebung zusammenkommen. Nach zwei Eingangsreferaten über die aktuelle Lage in der EU und den Wechsel von der Sicherheits- zur Friedenslogik wird in verschiedenen Workshops diskutiert. Die Workshopthemen lauten: TTIP und Krieg, Bildung ohne Bundeswehr, Auslandseinsätze der Bundeswehr, Waffenexporte über den Hamburger Hafen, Flüchtlingspolitik, Ächtung bewaffneter Drohnen und Zivilklausel an den Hochschulen.

Workshop Lernen und Forschen für den Frieden: Zivilklausel an den Hochschulen
Die HAW Hamburg hat sich November 2015 eine Zivilklausel gegeben ud sich damit verpflichtet, für die friedliche und zivile Entwicklung der Gesellschaft zu arbeiten. Wie ist das gelungen? Welche Schlüsse ziehen wir daraus in Stadt und Land? Und weiter: Wie können wir durch Studium und Wissenschaft zur Emanzipation der Menschheit von Ausbeutung, Entfremdung und Unterdrückung beitragen?