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© Reza Hossin Abadi

Der Arbeitskreis Friedenswissenschaft informiert:
Zu den Hochschulsenats- und Fakultätsratswahlen

„Hundert Jahre nach Beginn des 1. Weltkrieges befindet sich die Welt in einer selbstverschuldeten gefährlichen Lage, in der sogar mit der Möglichkeit eines erneuten globalen Krieges gespielt wird. Es ist höchste Zeit, dass alle Menschen, die guten Willens und am Frieden interessiert sind, dem verantwortungslosen Kampf um Einflusssphären, Gaspipelines und geostrategische Positionen Einhalt gebieten.“
Aufruf „Aus Sorge um den Frieden“ mit 4000 UnterzeichnerInnen, www.kontext-tv.de, 18.05.2014

Weltweit gehen immer mehr Menschen gegen die sich zuspitzende soziale Ungleichheit auf die Straße, solidarisieren sich mit Flüchtlingen und fordern eine friedliche Lösung der gesellschaftlichen Krise – nicht zuletzt der Kriegs- und Raubwirtschaft.
So war der wachsende Widerspruch zwischen schreiender Armut und dekadentem Wohlstand für die Menschen in der Ukraine Anlaß, sich auf dem Maidan zu versammeln und für eine menschenwürdige Gesellschaftsentwicklung und soziale Verbesserungen zu demonstrieren.
Diese positiven Ansprüche wurden in ihr Gegenteil verkehrt, als rechte und faschistische Gruppierungen – in Kauf genommen und befördert von westlichen Regierungen und profitheischenden Unternehmen – das Feld übernahmen. Mit Faschisten in der Regierung, massiver Einschüchterung und Gewalt gegenüber linken, demokratischen und antifaschistischen Kräften soll weiter eine Politik für die Profitinteressen einiger Weniger und gegen die Bedürfnisse der Mehrheit fortgeführt werden.
Zahlreiche internationale Solidaritätsbekundungen mit den Widerstandleistenden erhöhen dagegen den Druck auf die westlichen Regierungen ihre Interventionen zu beenden. Beispiele dafür sind der Aufruf aus Deutschland „Aus Sorge um den Frieden“, der im letzten Monat 4000 UnterzeichnerInnen erhielt, sowie weitere Aufrufe unter anderem des Bundesausschuss Friedensratschlag, die sich für die Beendigung der Eskalationspolitik seitens NATO und EU sowie für die Entwaffnung und das Verbot der faschistischen Gruppierungen aussprechen.
In dieser weiteren Zuspitzung und für die progressive Beantwortung der Krise ist es notwendig, überall eine reale Alternative zum derzeitigen Diktat des Marktes und eine neue Kultur der Solidarität und friedlichen Konfliktlösung hervorzubringen.
Hochschulen können und müssen Teil dieser Alternative sein. Die Ursachen für die Lösung der Krise hin zu einer sozialen, demokratischen, friedlichen und ökologisch nachhaltigen Entwicklung der Gesellschaft können wissenschaftlich durchdrungen, erkannt und verändert werden. Antifaschistisch und friedensbewegt kann eine solche Friedenswissenschaft als Leitwissenschaft aller Wissenschaftsdisziplinen wirksam die Gesellschaft kultivieren und zivilisieren.
Dafür ist an der HAW bereits Einiges in Bewegung:

Die Fakultät TI will sich ein Leitbild geben, welches am Freitag, 13.06.2014 um 13:00 Uhr in der Aula BT21 mit der ganzen Fakultät diskutiert werden soll und unter anderem durch „Bildung, Forschung und Transfer die nachhaltige und friedliche Entwicklung der Gesellschaft“ fördern will.
Die Diskussion um eine Zivilklausel – Wissenschaft ausschließlich für zivile Zwecke – ist hochschulweit angestoßen und muss gegen die Einhegung von Wissenschaft und Forschung durch die Rüstungsindustrie, welche durch die Wirtschaftshörigkeit der „unternehmerischen Hochschule“ nahegelegt wurde, in allen Fakultäten und Gremien fortgesetzt werden.

Dazu finden vom 17-19. Juni die Wahlen zum Hochschulsenat und zu den Fakultätsräten statt.
Alle Mitgliedergruppen der Hochschule, so auch die Studierenden, können und sollten an diesen Tagen ihre Interessenvertretung wählen und damit über die weitere Ausrichtung der Hochschule im Sinne einer friedlichen Weiterentwicklung der Gesellschaft mitentscheiden.